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Artikel 4: Wie du deinen Selbstwert stärkst – und besser mit deinem inneren Kritiker umgehst

  • info6388146
  • Oct 20
  • 2 min read
Winnie Pooth Motivationszitat

Was ist der innere Kritiker und woher kommt er?

Der innere Kritiker ist kein „Feind“, sondern ein innerer Anteil, der oft früh im Leben entsteht. In der Schematherapie nennen wir ihn auch den Elternmodus. Dieser Modus entsteht durch Botschaften die wir verinnerlicht haben, oftmals die, die wir von unseren wichtigsten Bezugspersonen gelernt haben, nämlich unseren Eltern. Seine Aufgabe ist es nicht uns schlecht fühlen zu lassen. Ganz im Gegenteil, häufig hat er eine Schutzfunktion. Er will verhindern, dass du abgelehnt wirst, versagst oder verletzt wirst. Doch die Mittel, die er nutzt, z.B. Kritik, Abwertung, Kontrolle führen auf Dauer zu innerem Stress und Erschöpfung.


Typische Sätze des inneren Kritikers sind:

„Das war nicht gut genug.“

„Die Bedürfnisse anderer sind wichtiger als deine eigenen”

„Du kannst das nicht!“

„Reiß dich zusammen!“


Diese Stimme hat oft eine lange Geschichte. Vielleicht wurde in deiner Kindheit viel Leistung erwartet. Vielleicht war emotionale Nähe an Bedingungen geknüpft. Vielleicht hast du gelernt, dass du nur durch Funktionieren Wert hast


Wie der innere Kritiker dein Selbstwertgefühl schwächt

Wenn die kritische Stimme dominiert, entsteht ein fragiles Selbstwertgefühl. Erfolge werden abgewertet („War ja nicht schwer“, “Das können andere auch”), Fehler überbetont („Wie konntest du nur…?“) und eigene Bedürfnisse als egoistisch empfunden. Betroffene vergleichen sich ständig, überfordern sich – oder ziehen sich zurück aus Angst, nicht zu genügen.Das Problem: Die Kritik führt selten zu echter Veränderung. Stattdessen entsteht ein Kreislauf aus Anstrengung, Enttäuschung und Selbstabwertung.


Was hilft? Ein neuer Umgang mit dem inneren Kritiker

  • Bewusstwerden: Wann wird der Kritiker laut? Allein die Beobachtung schafft Abstand.

  • Innerer Dialog: Was braucht dieser Teil? Wovor hat er Angst?

  • Der gesunde Erwachsene: Eine innere Haltung, die gleichzeitig fürsorglich und klar ist.

  • Selbstmitgefühl: Mit sich so umgehen wie mit einem guten Freund.


Warum Online-Therapie beim Thema Selbstwert gut funktioniert

Gerade bei Scham oder Selbstzweifeln empfinden viele PatientInnen den geschützten Raum der Online-Therapie als hilfreich. Ohne den Weg in eine fremde Praxis, im eigenen sicheren Umfeld, fällt es oft leichter, über schwierige Themen zu sprechen. Visualisierungen, imaginative Techniken oder das Arbeiten mit inneren Anteilen funktionieren auch online sehr gut – und ermöglichen tiefgehende Veränderungsprozesse.


Drei kleine Schritte für deinen Alltag

1. Kritiker-Tagebuch: Schreib eine Woche lang jeden Tag auf, wann sich dein Kritiker meldet und was er sagt.2. Alternative Stimme finden: Schreib zu jeder Botschaft eine wohlwollende Alternative auf.3. Der Blick durch die Augen einer Freundin: Was würde sie dir sagen?


Fazit: Du musst dich nicht perfektionieren – sondern dich selbst verstehen

Selbstwert entsteht nicht durch Selbstoptimierung, sondern durch Beziehung: zu dir selbst. Wenn du lernst, mit deinem inneren Kritiker in Dialog zu treten, statt ihn einfach machen zu lassen, entsteht Raum für Entwicklung, Mitgefühl und echte Stärke. Ein gesunder Umgang bedeutet keineswegs Anspruchslos mit sich zu sein und jede Motivation etwas zu erreichen einzustampfen – ein gesunder Umgang mit sich ist durchaus auch konstruktive Veränderung.



 
 
 

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