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Burn-Out und Stressbewältigung 

Wie bemerke ich Burnout?

Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung – meist infolge chronischer Überlastung im beruflichen oder privaten Kontext.

Häufige Symptome:

  • Emotionale Erschöpfung, Reizbarkeit

  • Reduzierte Leistungsfähigkeit und Konzentration

  • Zynismus oder Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit

  • Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden

  • Gefühl des „Ausgebranntseins“ oder der inneren Leere

  • Depressive Symptome wie Hoffnungslosigkeit oder Antriebslosigkeit

Burnout entwickelt sich oft schleichend über Monate oder Jahre und kann unbehandelt in eine Depression übergehen.

Wie häufig ist Burnout?

Burnout ist keine offizielle Diagnose im ICD-10, wird aber als Risikozustand im Kontext arbeitsbedingter Belastungen erfasst.

Laut Studienlage (z. B. BAuA 2022, Statista 2023):

  • Ca. 30 % der Berufstätigen berichten von Burnout- Symptomen

  • Besonders betroffen: Pflegeberufe, Lehrkräfte, Führungskräfte

  • Frauen etwas häufiger betroffen als Männer

Burnout gilt als ernstzunehmendes gesundheitliches Risiko – frühzeitige Prävention und Behandlung sind essenziell.

Neurobiologie von Stress und Erschöpfung

Chronischer Stress führt zu nachhaltigen Veränderungen im Gehirn:

  • Überaktivität der HPA-Achse: dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel

  • Reduzierte Neuroplastizität: geringere Regeneration im Hippocampus

  • Verminderte Selbstregulation im präfrontalen Kortex

  • Erhöhte Aktivierung von Amygdala und Insula (Stress- und Schmerzwahrnehmung)

Diese biologischen Effekte erklären die emotionale Labilität, Erschöpfung und Gedächtnisprobleme bei Burnout.
 

Ursachen – Wie entsteht Burnout?

Burnout entsteht durch ein Missverhältnis zwischen Anforderungen und Ressourcen.

Häufige Einflussfaktoren:

  • Chronische Arbeitsüberlastung, Perfektionismus

  • Fehlende Anerkennung oder Kontrolle

  • Ungünstiges Führungsverhalten oder Teamklima

  • Vereinzelung, Rollenkonflikte oder Wertekonflikte

  • Hoher Anspruch an sich selbst („Ich darf keine Schwäche zeigen“)

Wie hilft Psychotherapie bei Burnout?

Psychotherapie hilft, Stressoren zu identifizieren, belastende Denkmuster zu verändern und neue Strategien zu entwickeln.

Wirksame Methoden:

  • Kognitive Verhaltenstherapie: Stressbewältigung, Prioritätenklärung

  • Schematherapie: Arbeit mit Antreibern und dysfunktionalen Mustern

  • Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Emotionsregulation

  • Ressourcenaktivierung und Erarbeitung gesunder Grenzen

Ziel: Stärkung der Resilienz und Entwicklung eines gesunden Selbstmanagements.

Medikamente bei Erschöpfungssymptomatik

Burnout selbst ist keine medikamentös zu behandelnde Diagnose. Treten komorbide depressive Symptome oder Angst auf, kann in Absprache mit Fachärzt*innen eine medikamentöse Unterstützung erwogen werden.

In der Regel steht jedoch die psychotherapeutische Behandlung im Vordergrund.
 

Warum ist Online-Therapie bei Burnout sinnvoll?

Online-Therapie ermöglicht flexible Unterstützung in Phasen starker Erschöpfung oder Arbeitsbelastung.

Vorteile:

  • Kein Fahrtweg – ressourcenschonend bei Erschöpfung

  • Flexible Terminwahl – auch berufsbegleitend möglich

  • Hohe Wirksamkeit bei Stress- und Erschöpfungszuständen (z. B. per Video-KVT)

  • DSGVO-konforme, ortsunabhängige Durchführung

Bitte beachten Sie:
Eine akute Suizidalität stellt eine Kontraindikation für Online-Therapie dar. In solchen Fällen ist eine sofortige persönliche Abklärung über den psychiatrischen Notdienst oder im stationären Setting erforderlich.
 

Wann sollte man sich Hilfe holen?

Wenn Sie…

  • sich dauerhaft erschöpft fühlen und nicht mehr regenerieren

  • häufig krank sind, schlecht schlafen oder gereizt reagieren

  • merken, dass Arbeit oder Alltag Sie überfordert

  • sich innerlich leer, gleichgültig oder entkoppelt fühlen

…kann Psychotherapie dabei helfen, neue Wege zu finden und sich selbst nicht zu verlieren.
 

Quellen & Studien

  • Hasselberg, K. et al. (2021). Internet-based CBT for stress-related disorders: A randomized controlled trial. BMC Psychiatry.  

  • Melamed, S. et al. (2020). Burnout, fatigue and depression as overlapping phenomena: Review. Stress & Health.  

  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) (2022). Stressreport Deutschland.  

  • Heber, E. et al. (2021). The effectiveness of internet- and mobile-based stress management interventions. J Med Internet Res.

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